Einblick
Siegfried Kettling: Ein Nachruf
„Gedenkt eurer Lehrer, die euch das Wort Gottes gesagt haben; ihr Ende schaut an und folgt dem Beispiel ihres Glaubens. Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.“ (Hebr 13,7–8)
Siegfried Kettling war der große theologische Lehrer der Missionsschule von 1974-2002. Durch ihn wurde die Missionsschule in ganz Deutschland bekannt. Wir an der Schule wie in unserer Bruderschaft erinnern uns sehr gerne an ihn. Auch ich persönlich verdanke ihm sehr viel. In seinem Sinne fragen wir: „Wo ist zu beginnen?“ Die Antwort liegt von ihm her auf der Hand:
Er war ein Christenmensch
Vom Zentrum und Grund her, von der Rechtfertigung des Gottlosen sola gratia, solus Christus, sola fide her hat er es einmal so auf den Punkt gebracht: „… ich habe meinen Platz in Christus gefunden. Jetzt muß ich mir keine Position mehr schaffen oder erkämpfen, muß mich nicht mehr vor Gott und Menschen aufbauen, brauche mir keinen Namen mehr zu machen. Ich heiße ja »Christ« …“ (Typisch Evangelisch, S. 22) Das war seine tiefste Freude. Das hat er geglaubt, von daher hat er sich verstanden, und von daher wollte er sich auch verstanden wissen – gerade auch eschatologisch: „Bei Jesus werde ich endlich in Vollendung der sein, als den Gott mich gemeint hat. Dann wird der einmalige, unverwechselbare Gottesgedanke, den jeder von uns darstellt, endlich voll verwirklicht sein – vollendete »neue Kreatur«.“ (Du gibst mich nicht dem Tode preis, S. 125)
Er war ein begeisterter Prediger
Das Evangelium von der Gnade Gottes in Jesus Christus hat er mit Freude gepredigt, in immer neuen Variationen, sprachlich ansprechend gestaltet und frei gehalten. Selbst bei Predigtprüfungen fragte er danach, wie sich die Freude des Evangeliums in der Predigt ausspricht und niederschlägt. Da schlug sein Herz: „Alles möchte dies Eine reflektieren: »Das ewig Licht geht da herein, gibt der Welt ein‘ neuen Schein …«“ (Unter Gottes Regenbogen, S. 10) Auch nachdem Kettlings am 30. Januar 2002 nach Schwäbisch Gmünd auf den Schönblick gezogen sind, hat er dort im Gottesdienst regelmäßig mit Freude gepredigt.
Er war ein liebenswerter Christenmensch
Im Speisesaal, auf der Brücke, im Konferenzsaal, wo auch immer auf dem Missionsschulgelände oder in ihrer Wohnung – in ihm begegnete einem ein warmherziger und liebenswürdiger Mensch, mit köstlichem Humor und großem Interesse an Menschen.
Den kompletten Nachruf, von Direktor Thomas Maier, kannst du in der PDF als Download lesen.